Die Freitagabendbombe wurde durch das FBI abgeworfen. Nur 11 Tage vor dem anstehenden Präsidentschaftswahltag am 8. November wird die Strafverfolgungsbehörde ihre Ermittlungen gegen Hillary Clinton im Hinblick auf deren Server-Affäre wieder aufnehmen. Der Grund ist höchst brisant. Denn jetzt steht mit Huma Abedin auch Hillarys Top-Wahlkampfberaterin im Fokus der Ermittlungen.

Und die ganze Geschichte scheint noch von weit größerem Ausmaß zu sein, da mit Abedins Ex-Lebensgefährten und demokratischem „Sexmaniac“ beziehungsweise Ex-Abgeordneten Anthony Weiner eine der am stärksten kontrovers diskutierten Figuren in der Politlandschaft Amerikas in die Email-Affäre Hillarys verwickelt sein könnte.

Hinterinformationen zu Huma Abedin und Anthony Weiner gehen unter anderem aus diesen beiden Ende August und Anfang September veröffentlichten SPIEGEL-Berichten (HIER und HIER) hervor. Hochrangige FBI-Offizielle erklärten am Freitag, dass sachbezogene Emails in Bezug auf die private Server-Affäre von Hillary Clinton aufgetaucht seien.

Und wo? Auf einem Computer von Anthony Weiner. Bis Freitagabend war das Ausmaß noch gar nicht absehbar, bis das Wall Street Journal am Sonntagnachmittag dann berichtete, dass sich das FBI durch rund 650.000 Emails durchwühlen wird, um sich einen genauen Überblick zu verschaffen, wie viele dieser Emails mit der Server-Affäre Clintons in Verbindung stehen könnten. Die gestrige Antwort Weiners auf die FBI-Ermittlungen lautete wie folgt:

In einem Brief an den US-Kongress teilte FBI-Direktor James Comey mit, dass die Emails in Zusammenhang mit einem ganz anderen Fall aufgetaucht seien. In diesem Fall handelt es sich um strafrechtliche Ermittlungen des FBIs in Bezug auf gesetzwidrige Text- und Bildmessages seitens Anthony Weiner an ein 15-jähriges Mädchen aus dem Bundesstaat North Carolina.

Laut James Comey stünde das FBI vor der Herkulesaufgabe zu eruieren, ob die auf Weiners sichergestelltem Computer aufgetauchten Emails als geheim eingestufte Staatsinformationen enthalten. Experten und mit der Materie vertraute Beobachter wittern hinter den doch recht verklausulierten Aussagen Comeys einen großen Skandal, der sich bald offenbaren könnte.

Offiziell hieß es am Freitag seitens des FBIs jedoch noch, dass „die Signifikanz der Inhalte dieser Emails noch nicht feststeht“. Während Clinton das FBI am Wochenende aufforderte, alle Erkenntnisse aus diesen Emails vorbehaltlos auf den Tisch zu packen, nutzte Trump die Gunst der Stunde, um Amerika auf den heraufziehenden Tag der Gerechtigkeit vorzubereiten.

Laut Aussagen von hochrangigen FBI-Offiziellen am Freitagabend handele es sich im Fall von Zehntausenden Emails auf Weiners sichergestelltem Computer um Emails, die seiner ehemaligen Lebensgefährtin Huma Abedin zuzuschreiben seien. Das FBI habe vor mehreren Wochen nicht nur den Laptop, sondern auch Weiners iPad und Mobiltelefon beschlagnahmt.

Trump rief einer überbordenden Besuchermenge am Freitagabend im US-Bundesstaat New Hampshire zu, dass Hillary Clintons Korruption ein Niveau erreicht habe, das in der Historie der Vereinigten Staaten ihres Gleichen suche. Donald Trumps Unterstützer beantworteten diese Vorwürfe mit Zwischenrufen á la „Schickt sie ins Gefängnis“, „buchtet sie ein“.

Trump fuhr darauf fort, dass die Amerikaner es Clinton nicht erlauben dürften, ihr kriminelles Verhalten demnächst im Oval Office des Weißen Hauses hoffähig zu machen, um es Hillary zu ermöglichen, das ganze Land einem Ausverkauf preis zu geben. Unter Veteranen der CIA scheint man die Dinge auf ähnliche Weise zu sehen.

Nutzung privater E-Mail-Konten zu Staatszwecken ist und bleibt verboten

Es ist der inzwischen pensionierte CIA-Veteran Charles S. Faddis, der in einem Beitrag auf der Seite von TheHill.com kundtat, weswegen die Email-Server-Affäre von Hillary Clinton im Angesicht des Präsidentschaftswahlkampfs sehr wohl bedeutend sei. Denn NIEMAND im Staatsdienst nutze einen privaten Email-Server zu Geschäftszwecken. Schlussaus. Basta.

Wer diese trotzdem tue, sei verrückt. Wer auch nur annehmen würde, dass so etwas erlaubt sei, dürfe sich nicht wundern, wenn er für irrsinnig gehalten werde. Dass Regierungsoffizielle Hillary Clinton dazu eine Erlaubnis erteilt hätten, sei schlichtweg verabscheuungswürdig. Denn im Fall von Geheiminformationen handele es sich eben nicht um gewöhnliche Infos.

Wer sich an diese Spielregeln nicht halte, handele hoch kriminell. Jeder Regierungsbeamte sei sich darüber bewusst, dass die Weiterleitung oder Nutzung von Geheiminformationen, die auf eine solch fahrlässige Weise feindlichen Kräften oder Staaten in die Hände fallen könnten, zu einem sofortigen Jobverlust führen würden.

Korruption auf allen Ebenen des US-Staatsapparats

Ein wiederholtes Zuwiderhandeln ende für die entsprechende Person für gewöhnlich im Gefängnis, so Faddis. Für Hillary Clinton gilt dies augenscheinlich nicht. Wie auch, wenn der amtierende demokratische Präsident und dessen demokratisches Justizministerium die ihnen unterstehenden Behörden an offiziellen Ermittlungen gegen Hillary Clinton hindern?

Die überbordende Korruption beschränkt sich doch nicht auf Hillary Clinton, deren Ehemann Bill und deren Stiftung allein. Vielmehr zeigt sich doch, dass Korruption auf jeder Ebene des amerikanischen Staatsapparats herrscht, indem durch die machthabenden Personen mit allen Mitteln versucht wird, den an die Oberfläche dringenden Schmutz unter der Bettdecke zu halten.       

Wenn Donald Trump Zehntausenden Landsleuten auf dessen Wahlkampfveranstaltungen zuruft, hey, Leute, schaut Euch das an. Werdet Euch darüber bewusst, mit wem und was Ihr es hier zu tun habt, wird das Aussprechen der Wahrheit im Mainstream dann auch noch als Populismus bezeichnet. Machen Sie sich über die Vorgänge Ihre eigenen Gedanken, werte Leser.

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